Wer Beyonce in der Halbzeitshow sieht, muss an die Sexismus-Debatte denken titelt der Tagesspiegel, aber ist es nicht viel eher so, dass der Tagesspiegel durch solch eine unbedachte Überschrift den Sexismus und den Glauben, dass leicht bekleidete Frauen doch selbst Schuld sind, hofiert. Insofern müsste einen eher dieser Artikel an den alltäglichen Sexismus denken lassen, nicht der Auftritt an und für sich.
Nicht die Bemerkung von Herrn Brüderle ist das Kernproblem, sondern, dass keiner der anwesenden Männer sofort gesagt hat: “Du bist aber eine notgeile Pottsau, so kurz vor der Senilität wäre mir das peinlich.” Und das in diesem Zusammenhang Frau Merkel nicht den Werteverfall in der Gesellschaft beklagt hat. Es wird immer der Werteverfall bei der Jugend beschrien, nicht aber bei denen, die auf Kosten dieser Jugend leben.
Sexismus ist aus meiner Sicht nichts, was eine einzelne Person machen kann, sondern das, was entsteht, wenn die Beobachter drum herum mit dem Kopf nicken und nicht eingreifen. Insofern sind Sexismus und Mobbing thematisch eng miteinander verwand.