Zu diesem Eintrag hat mich Wissenschaft und Glaube « Aufklärung 2.0 inspiriert.
Warum sollten Wissenschaft und Glaube nicht miteinander zu vereinbaren sein?
Um richtig verstanden zu werden: Wenn mir jemand sagt, die Bibel oder irgendein anderes religiöses Buch sei 100%-tig richtig, dann habe ich mit der Aussage schon meine Probleme, denn es gibt in der Wissenschaft zu viele Beweise, aber auch Postulate, an die ich glaube.
Ich bin von einem (natur)wissenschaftlichen Vorgehen durchaus überzeugt. Mir geht es hierbei um den umgekehrten Fehler, nämlich der Glaube, das alles, was existiert durch die Wissenschaft beweisbar sein muss. Dies ist ein durchweg unwissenschaftlicher Ansatz, den ich als pseudowissenschaftliche Religion bezeichnen möchte.
Wissenschaftlichkeit bezieht sich auf Nachweisbarkeit und genau das tut dieser Ansatz nicht. Insofern kann, aus meiner Sicht, jeder Mensch Glaube und Wissenschaft durchaus für sich vereinbaren, sie sind jedoch unabhängig von einander.
Vielleicht hilft die eine oder ander Idee der Wissenschaft dem Glauben auf die Sprünge, oder umgekehrt, doch es wir immer gefährlich, wenn man beides mit Gewalt miteinander zu vermengen versucht.
Noch ein Hinweis: Viele Einwände, die Wissenschaftsgläubige gegen religiöse System vorbringen, könnte man genauso gegen die Quantentheorie vorbringen.
Am Ende fällt alles auf die Urmutter aller Geisteswissenschaft und Religionen zurück: die Mathematik. Hat man begriffen, dass Mathematik keine scharfe Wissenschaft sondern eine von einer Axiomatik ausgehende Religion ist, wird vieles einfacher. Als Axiom haben die anderen zum Beispiel die Existenz Gottes, wo in der Mathematik die Unteilbarkeit eines Punktes liegt.